Fassung: Marc Becker, basierend auf der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel. Mitarbeit: Christopher Hanf

Eine despotische Herzogin hat die Macht an sich gerissen und ihre Schwester, die rechtmäßige Herrscherin, in die Verbannung geschickt. Zusammen mit ihren Getreuen findet Letztere Exil im Wald von Arden, wo die Vertriebenen ein heiterentspanntes Leben im Schoße der Natur führen. Am Hofe der Tyrannin siegt unterdessen der gutherzige Orlando in einem gefährlichen Zweikampf und gewinnt so die Liebe der schönen Rosalinde. Doch Rosalinde wird ebenfalls von der falschen Herzogin verstoßen. Um für ihre Flucht nach Arden besser gewappnet zu sein, verkleidet sie sich als Mann – und findet Gefallen an der neuen Rolle, verschafft sie ihr doch ungeahnte Möglichkeiten: Als sie im Wald auf Orlando trifft, der wegen eines Mordkomplotts auch die Flucht ergreifen musste, nutzt sie ihre männliche Maskerade, um munter auf der Klaviatur der Leidenschaften zu spielen und die wahre Gefühlslage des liebestrunkenen Orlando zu testen. Zu diesem Paar gesellen sich dann noch ein amourös interessierter Narr, hormonbefeuerte Schäfer*innen sowie weitere Verliebte und melancholische Träumer – und das Karussell der entflammten Herzen dreht sich immer schneller. So kommt es im Wald von Arden zu einem hochkomischen Crescendo der Emotionen zwischen Euphorie und Melancholie, einem schwindelerregenden Spiel mit Geschlechterrollen und Grenzüberschreitungen – voller Poesie, Witz, Zauber und Musik.

Shakespeares romantische Komödie orientiert sich an der Devise „Die ganze Welt ist Bühne“. Die Figuren folgen nicht den Regeln des Alltags, sondern bewegen sich in einem karnevalesk aufgeladenen Kosmos aus Spiel und Schein. Rasant wechseln hier Gefühlszustände, Rollen, Kostümierungen und Schauplätze. Alles ist Verwandlung. Alles ist Fantasie. Alles ist möglich – und alles dreht sich um die Liebe.