Wie umgehen mit der neuen Rechten?

Diskussion zum 88. Todestag von Hans Otto mit dem Autor Per Leo und den Ensemblemitgliedern Franziska Melzer, René Schwittay & Paul Sies
Anlässlich des 88. Todestags des Schauspielers Hans Otto, der am 24. November 1933 infolge schwerster Misshandlungen durch SA und Gestapo verstarb, fragen wir nach einem angemessenen Umgang mit der Neuen Rechten. Wie sollen sich Künstler*innen hier positionieren? Was ist strategisch klug? Was moralisch geboten? Ausgrenzen und verurteilen? Oder müssen wir mit Rechten reden, um der gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken? Weil wir an die Kraft des besseren Arguments glauben? Und weil die Bereitschaft zum Dialog mit Andersdenkenden zu den Fundamenten demokratischer Kultur gehört? Andererseits: Machen wir die Rechten auf diese Weise vielleicht erst salonfähig? Unser Theater befasst sich immer wieder auch mit Stücken, in denen es um Figuren geht, die rechten Positionen anhängen. Ist das politisch korrekt? Über diese und ähnliche Fragen sprechen unsere Schauspieler*innen mit dem Buchautor Per Leo, der die Perspektive über den Theaterkontext hinaus erweitert. Sein Sachbuch „Mit rechten Reden“, geschrieben zusammen mit Maximilian Steinbeis und Daniel-Pascal Zorn sorgt für Aufsehen und kontroverse Debatten. Sein gefeiertes Romandebüt „Flut und Boden“ stand auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014. Sein neuestes Buch „Tränen ohne Trauer“, das sich kritisch mit der deutschen Erinnerungskultur befasst, wurde in den großen überregionalen Medien und Zeitungen intensiv diskutiert.
Das Publikum ist eingeladen, sich an dem Gespräch zu beteiligen.
Moderation Christopher Hanf