VOM NEUEN. IM HIER UND JETZT

Dreiteiliger Ballettabend mit Choreografien von Ihsan Rustem und Jörg Mannes

Gastspiel Staatstheater Cottbus

Yidam Ballett von Ihsan Rustem mit Musik von Michael Gordon
Le Fil Rouge Ballett von Ihsan Rustem mit Musik von Yma Sumac, Barbara, Doris Day, Postmodern Jukebox, La Lupe
Lux Ballett von Jörg Mannes mit Musik von Giovanni Sollima

Wie entsteht Neues im Hier und Jetzt? Durch plötzliche Veränderung oder allmählichen Wandel? Kann Neues nur entstehen, wenn Altes vergessen wird? Oder stimmt das Gegenteil: Braucht Neues die Erinnerung? In den Choreografien dieses Abends verlieren Zeiten und Eindrücke ihre Schwere, sie schweben, verdichten sich, gruppieren sich neu. In Bewegung und Ruhe entfaltet sich eine Welt beständiger Erneuerung im Hier und Jetzt.

LUX
Die Idee von LUX beschäftigt den Choreografen Jörg Mannes seit der Uraufführung 2009 immer wieder. Als Ballettdirektor an der Staatsoper Hannover, wo er bis 2019 tätig war, zeigte er 2018 eine überarbeitete Fassung. Nun kommt LUX nach Cottbus und wird auch hier für das Ensemble und die Bühne weiter adaptiert. Die Musik Giovanni Sollimas gibt die überraschenden Wendungen vor, denen Mannes mit großer Virtuosität in Timing und im Umgang mit Effekten folgt. Sein trockener Humor sorgt ebenso für Abwechslung wie die dramatischen oder lyrischen Momente. Es entsteht ein Spannungsbogen über die Episoden hinweg, der, wie der Titel schon sagt, mit Einsatz von Lichteffekten Illusionen erzeugt und bald in märchenhafte Stimmungen abtaucht, bald mit harten Schatten die menschliche Kontur ausstellt und so nahezu philosophische Anschauungen in starke Bilder fasst.

CHOREOGRAFIE auf Musik von Giovanni Sollima CHOREOGRAFIE Jörg Mannes BÜHNE Thomas Rupert KOSTÜME Gianluca G. Martorella DRAMATURGIE Bernhard Lenort

TÄNZER*INNEN Emily Downs, Clara Dufay*, Alyosa Forlini, Alessandro Giachetti*, Stefan Kulhawec, Andrea Masotti, Nyla Tollasepp*, Alessandra Armorina, Melchior Decitre, Kate Farley, Rachele Rossi, Mario Barcenilla Rubio, Christoph Schedler

YIDAM
YIDAM ist ein zusammengezogenes Wort aus dem Tibetischen yid-kyi-dam-tsgig und bedeutet im buddhistischen Kontext ein seelisches Band, das zur Erleuchtung weist. Inspiration entsteht dabei aus dem sich selbst beobachtenden Geist und der Übung, die eigenen Gedanken zu bändigen. Als Ihsan Rustem selbst zu meditieren begann, erwartete er sogleich ein unmittelbares „Zen“-Erlebnis, wie er erzählt. Er würde die Augen schließen und alles wäre still. Doch die Realität war weit davon entfernt, denn was er erfuhr glich mehr einem Sturm aus chaotischen Gendanken und Gefühlen, die um seine Aufmerksamkeit buhlten. Die Kreation YIDAM spiegelt diese anfänglichen Versuche wider, „das Gegenwärtige“ inmitten dieses Wirbels im endlosen Raum zu finden. Bereits mehrere Jahre zuvor hatte Rustem Bekanntschaft mit Michael Gordons „Wheater One“ gemacht und nur auf den richtigen Moment gewartet, sich mit dieser aufregenden Musik auseinandersetzen zu können. Einer Achterbahnfahrt gleich führt das Werk wie der Tanz des Geistes immer wieder am Ende doch zu sich selbst zurück. 2015 entstand YIDAM als Produktion des NW Dance Projects, einer Compagnie in Portland (Oregon), die sich dem zeitgenössischen Tanz verschrieben hat.

CHOREOGRAFIE auf Musik von Michael Gordon, Doris Day, Postmoderne Jukebox, La Lupe u.a. CHOREOGRAFIE, BÜHNE, KOSTÜM & LICHT lhsan Rustem

TÄNZER*INNEN Emily Downs, Clara Dufay*, Alyosa Forlini, Alessandro Giachetti*, Stefan Kulhawec, Andrea Masotti, Nyla Tollasepp*, Alessandra Armorina, Melchior Decitre, Kate Farley, Rachele Rossi, Mario Barcenilla Rubio, Christoph Schedler

LE FIL ROUGE
„Eine kräftige Dosis überschäumenden Humors und Stils … kunstvoll und subtil kokettierend“, beschrieb ein Kritiker nach der Uraufführung in Portland das Tanzstück LE FIL ROUGE („Der rote Faden“). Es ist eine leichte und luftige Kreation mit Szenen im Stil der „Follies“, die von charmanten Duetten bis hin zu großen Kompaniestücken reichen. Mit den reduzierten Mitteln des zeitgenössischen Tanzes gelingt es Rustem, Humor, Überraschungen und Zärtlichkeit in seiner Choreografie zu vereinen und dem Publikum ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

CHOREOGRAFIE auf Musik von Michael Gordon, Doris Day, Postmoderne Jukebox, La Lupe u.a. CHOREOGRAFIE, BÜHNE, KOSTÜM & LICHT lhsan Rustem

TÄNZER*INNEN Emily Downs, Clara Dufay*, Alyosa Forlini, Alessandro Giachetti*, Stefan Kulhawec, Andrea Masotti, Nyla Tollasepp*, Alessandra Armorina, Melchior Decitre, Kate Farley, Rachele Rossi, Mario Barcenilla Rubio, Christoph Schedler

*) Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Absolvent:innen-Förderung DIS-TANZ-START des Dachverband Tanz Deutschland.

VOM NEUEN. IM HIER UND JETZT
Aus „Le fil rouge“ (Choreografie: Ihsan Rustem)
Szenenfoto mit (v.l.n.r.): Stefan Kulhawec und Clara Dufay, Foto: Frank Hammerschmidt
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Aus „Lux“ (Choreografie: Jörg Mannes)
Szenenfoto mit: Alyosa Forlini, Foto: Frank Hammerschmidt
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Aus „Yidam“ (Choreografie: Ihsan Rustem)
Szenenfoto, Foto: Frank Hammerschmidt