Souvenir 1870
Theodor Fontane als Gefangener auf Oleron
Nach Dokumenten von Theodor Fontane und Zeitzeugenberichten
Die 11. Theatertage der Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg werden im Fontanejahr zu einem außergewöhnlichen Theaterereignis: Fontanes Bericht über seine Zeit als Kriegsgefangener wird auf historischen Eisenbahnwaggons inszeniert und geht auf die Reise durch drei Bundesländer. Souvenir 1870 wird auf Bahnbrachen, an Bahnsteigen und Gütergleisen gespielt. Das Theaterstück entsteht in Koproduktion von mehreren Mitgliedstheatern des Landesverbandes Ost im Deutschen Bühnenverein.
Das Theaterprojekt begibt sich auf die Spuren Theodor Fontanes. Dieser geriet zwischen die Fronten des Deutsch-Französischen Krieges, wurde der Spionage verdächtigt und von französischen Soldaten auf die Festung der Insel Oléron gebracht. Wochenlang lebte Fontane in den feuchten Kasematten an der sturmumtosten Atlantikküste und bangte um seine Zukunft. Zwischenzeitlich musste er seine Hinrichtung befürchten, um ihn herum starben seine Mitgefangenen an Typhus. Die Erinnerungen an die Begegnungen mit den Menschen und der Landschaft schrieb er in seinem Bericht „Kriegsgefangen: Erlebtes 1870“ nieder.
Einhundertfünfzig Jahre nach Fontanes Kriegsgefangenschaft reiste der Autor und Regisseur Jens-Erwin Siemssen auf die Festungsinsel am Atlantik und ging auf Spurensuche: Hat Fontane Spuren vor Ort hinterlassen? Sind die Beschreibungen Fontanes heute noch in der Landschaft wiederzuerkennen? Wie ist es den Insulanern mit der deutschen Besetzung während des zweiten Weltkrieges ergangen? Wie denken die Franzosen heute über die Deutschen?
Und tatsächlich sind die Spuren der Geschichte immer noch sichtbar. Die Fischer schwärmen wie früher mit ablaufendem Wasser ins Watt, um Austern zu ernten. Auf den Salzteichen wird das Fleur de Sel geschöpft. Der Rempart, auf dem Fontane seine täglichen Spaziergänge unternahm, thront wie eh und je über dem Strand. Nur die von Fontane beschriebene Mühle ist heute vom Parkplatz eines Supermarktes umgeben. Und die traditionellen Cabanes, die Schuppen der Austernfischer, wurden inzwischen stillgelegt, weil sie nicht mehr den Hygieneanforderungen der EU entsprechen. Vor der großen Brücke, die heutzutage die Insel mit dem Festland verbindet, stehen die Gelbwesten und schimpfen auf die Politik. In der eindrucksvollen Theatervorstellung „Souvenir 1870“ werden die Erinnerungen von Fontane in den heutigen Kontext gesetzt. Die Vorstellung setzt sich auch mit dem aktuellen Deutsch-Französischen Verhältnis auseinander. Dafür reisen Schauspieler*innen von vier Stadt- und Staatstheatern auf die Atlantikinsel Oléron, um an originalen Schauplätzen zu proben. Auf der Eisenbahn geht die Theatervorstellung anschließend auf Reise durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Gespielt wird auf und in den Eisenbahnwaggons des Ozeanblauen Zuges.
Mit Souvenir 1870 beschreitet der Landesverbandes Ost im Deutschen Bühnenverein neue Wege. Statt die Theatertage wie bisher als Festival an einem der Mitgliedstheater zu veranstalten, gehen die 11. Theatertage nun als Gemeinschaftsproduktion auf die Reise durch die Länder. An der Kooperation sind die Neue Bühne Senftenberg, das Staatstheater Cottbus, das Hans-Otto-Theater Potsdam, das Theater der Altmark Stendal und das Kleist-Forum beteiligt. Die Gesamtleitung hat das Eisenbahntheater Das Letzte Kleinod. Das Projekt wird von den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie vom Fonds Darstellende Kunst und der Stiftung Niedersachsen gefördert.
Das Theaterprojekt begibt sich auf die Spuren Theodor Fontanes. Dieser geriet zwischen die Fronten des Deutsch-Französischen Krieges, wurde der Spionage verdächtigt und von französischen Soldaten auf die Festung der Insel Oléron gebracht. Wochenlang lebte Fontane in den feuchten Kasematten an der sturmumtosten Atlantikküste und bangte um seine Zukunft. Zwischenzeitlich musste er seine Hinrichtung befürchten, um ihn herum starben seine Mitgefangenen an Typhus. Die Erinnerungen an die Begegnungen mit den Menschen und der Landschaft schrieb er in seinem Bericht „Kriegsgefangen: Erlebtes 1870“ nieder.
Einhundertfünfzig Jahre nach Fontanes Kriegsgefangenschaft reiste der Autor und Regisseur Jens-Erwin Siemssen auf die Festungsinsel am Atlantik und ging auf Spurensuche: Hat Fontane Spuren vor Ort hinterlassen? Sind die Beschreibungen Fontanes heute noch in der Landschaft wiederzuerkennen? Wie ist es den Insulanern mit der deutschen Besetzung während des zweiten Weltkrieges ergangen? Wie denken die Franzosen heute über die Deutschen?
Und tatsächlich sind die Spuren der Geschichte immer noch sichtbar. Die Fischer schwärmen wie früher mit ablaufendem Wasser ins Watt, um Austern zu ernten. Auf den Salzteichen wird das Fleur de Sel geschöpft. Der Rempart, auf dem Fontane seine täglichen Spaziergänge unternahm, thront wie eh und je über dem Strand. Nur die von Fontane beschriebene Mühle ist heute vom Parkplatz eines Supermarktes umgeben. Und die traditionellen Cabanes, die Schuppen der Austernfischer, wurden inzwischen stillgelegt, weil sie nicht mehr den Hygieneanforderungen der EU entsprechen. Vor der großen Brücke, die heutzutage die Insel mit dem Festland verbindet, stehen die Gelbwesten und schimpfen auf die Politik. In der eindrucksvollen Theatervorstellung „Souvenir 1870“ werden die Erinnerungen von Fontane in den heutigen Kontext gesetzt. Die Vorstellung setzt sich auch mit dem aktuellen Deutsch-Französischen Verhältnis auseinander. Dafür reisen Schauspieler*innen von vier Stadt- und Staatstheatern auf die Atlantikinsel Oléron, um an originalen Schauplätzen zu proben. Auf der Eisenbahn geht die Theatervorstellung anschließend auf Reise durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Gespielt wird auf und in den Eisenbahnwaggons des Ozeanblauen Zuges.
Mit Souvenir 1870 beschreitet der Landesverbandes Ost im Deutschen Bühnenverein neue Wege. Statt die Theatertage wie bisher als Festival an einem der Mitgliedstheater zu veranstalten, gehen die 11. Theatertage nun als Gemeinschaftsproduktion auf die Reise durch die Länder. An der Kooperation sind die Neue Bühne Senftenberg, das Staatstheater Cottbus, das Hans-Otto-Theater Potsdam, das Theater der Altmark Stendal und das Kleist-Forum beteiligt. Die Gesamtleitung hat das Eisenbahntheater Das Letzte Kleinod. Das Projekt wird von den Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie vom Fonds Darstellende Kunst und der Stiftung Niedersachsen gefördert.
Buch und Regie Jens-Erwin Siemssen
Dramaturgie Katja Stoppa
Musikalische Leitung Manuel Jadue
Kostüme Sophia Lund
1 Stunde 15 Minuten / POTSDAMER PREMIERE 25-AUG-2019
MIT
Claude
Robert Eder (neue Bühne Senftenberg)
Fontane
Richard Gonlag (Das Letzte Kleinod)
Madeleine
Alrun Herbig (neue Bühne Senftenberg)
Michel
Andreas Schulz (Theater der Altmark Stendal)
Bernard
Rasumofsky
Margarita Wiesner (Das Letzte Kleinod)
Odette
Michaela Winterstein (Staatstheater Cottbus)