89/90
von Peter Richter
Theaterfassung von Fanny Brunner und Christopher Hanf
Theaterfassung von Fanny Brunner und Christopher Hanf
Sie sind 16 – und vor ihnen breitet sich das Leben aus. Doch ihr Land, die DDR, liegt im Sterben. Es ist der Sommer 89. Überall ist von Widerstand und Aufbruch die Rede. Auf den Demonstrationen wird erst „Freiheit“ gerufen, aber bald schon vor allem: „Deutschland“ und „Westgeld“. Während die Jugendlichen Musik machen und nachts in Kneipen darüber nachdenken, ob zwischen dem einen stupiden System und dem nächsten, vermutlich genauso stupiden System noch etwas anderes möglich sein könnte, drängen immer mehr Glatzen mit Baseballschlägern auf die Straße. Und verprügeln Ausländer. Man muss sich entscheiden: Entweder du stehst links oder rechts, bist Punk oder Fascho. Es kommt zu blutigen Schlachten zwischen den Lagern. Und dann ist plötzlich die D-Mark da, die ganze Stadt wird mit Werbelogos für Coca-Cola oder Marlboro zugekleistert. Der Kapitalismus überrollt das Land.
Peter Richters 2015 für den Deutschen Buchpreis nominierter Roman zeichnet aus der Perspektive von Jugendlichen in flirrendem, atmosphärisch dichtem, auch lakonisch witzigem Ton ein Land im radikalen Wandel. Es geht um eine wilde, schwindelerregende, hochpolitische Zeit zwischen Altem und Neuem, Verheißung und Desillusion. In dieser zugespitzten Situation zeigen sich konturscharf die großen gesellschaftlichen Fragen, die auch noch 30 Jahre später unsere Gegenwart umtreiben.
Peter Richters 2015 für den Deutschen Buchpreis nominierter Roman zeichnet aus der Perspektive von Jugendlichen in flirrendem, atmosphärisch dichtem, auch lakonisch witzigem Ton ein Land im radikalen Wandel. Es geht um eine wilde, schwindelerregende, hochpolitische Zeit zwischen Altem und Neuem, Verheißung und Desillusion. In dieser zugespitzten Situation zeigen sich konturscharf die großen gesellschaftlichen Fragen, die auch noch 30 Jahre später unsere Gegenwart umtreiben.
Regie Fanny Brunner
Bühne und Kostüm Daniel Angermayr
Musik Alex Konrad
Dramaturgie Christopher Hanf
ZWEI STUNDEN, KEINE PAUSE / PREMIERE 23-OKT-2020 / 24-OKT-2020
Aufgrund der Corona-Pandemie wird es leider keine Premierenfeier geben. Sie können jedoch an der unteren Bar im Großen Haus den Abend noch ausklingen lassen.