„ICH BIN DOCH NUR EIN SCHAUSPIELER“

Podiumsgespräch zum 90. Todestag Hans Ottos
Am 24. November 1933 verstarb der Schauspieler Hans Otto infolge schwerster Misshandlungen durch SA und Gestapo. Aus diesem Anlass fragen wir nach der Rolle von Künstler*innen im Zusammenhang gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Wie deutlich müssen oder dürfen wir uns als Theaterleute auf kontrovers diskutierten politischen Themenfeldern positionieren? In seinem Roman „Mephisto“ beschreibt Klaus Mann, der seine Figuren bekanntlich in Anlehnung an historische Personen gezeichnet hat, zwei polar entgegengesetzte Verhaltensweisen. Auf der einen Seite: Hendrik Höfgen – das literarische Pendant von Gustaf Gründgens –, der sich um der Karriere Willen den Nazis opportunistisch an den Hals wirft und so zum skrupellosen Erfüllungsgehilfen der Barbarei wird. Auf der anderen Seite: Otto Ulrichs – dem historischen Hans Otto nachempfunden –, der als überzeugter Kommunist standhaft bleibt und bereit ist, seine Karriere und sein Leben für die gerechte Sache zu opfern. Die Podiumsgäste diskutieren die sich vor dieser Folie aufdrängenden Fragestellungen am Beispiel aktueller Entwicklungen.
25-NOV-2023 / GLASFOYER GROSSES HAUS / IM ANSCHLUSS AN DIE VORSTELLUNG „MEPHISTO“