Theodora

Szenisches Oratorium von Georg Friedrich Händel /Libretto von Thomas Morell
Seit 2005 produzieren die Kammerakademie Potsdam und das Hans Otto Theater gemeinsam die Potsdamer Winteroper und nutzen seit 2013 die Friedenskirche als Aufführungsstätte. An diesem besonderen Ort bietet sich die Chance, musikdramatische Werke mit biblischen Stoffen, auch in großer Besetzung, auf ungewöhnliche Weise neu zu erschließen. Georg Friedrich Händel (1685-1759) hat nicht nur mit Orchester- und Orgelwerken, Kantaten und etwa 45 Opern Musikgeschichte geschrieben, sondern vor allem mit seinen über 30 Oratorien. Nach „Jephtha“ und „Israel in Egypt“ mit alttestamentlichen Texten steht diesmal das Oratorium Händels auf dem Programm, das der Komponist selbst für sein bestes hielt. „Theodora“ gehört zum Spätwerk Händels und erlebte 1750 seine Uraufführung im Covent Garden Theatre London. Neben dem „Messias“ ist „Theodora“ das einzige Oratorium, in dem Händel ein christliches Thema behandelt.

Im untergehenden römischen Reich war das Christentum eine starke Bewegung geworden, die die Macht der Römer gefährdete. Deshalb wurden die Christen, die sich offen zu ihrem Glauben bekannten und die römischen Rituale der Götterverehrung nicht akzeptierten, verfolgt und umgebracht. Als bekennende Christin verweigert die Titelheldin Theodora Götzenopfer und kommt ins Gefängnis. Sie ist bereit zu sterben, doch ihr droht Schlimmeres: Sie soll zur Prostitution gezwungen werden. Didymus, ein römischer Offizier und Christ, liebt Theodora und will sie retten. Aber es gibt für gläubige Christen (noch) keine Hoffnung auf Erden. Gemeinsam sterben sie im Glauben an das ewige Leben im Reich Gottes.

Die Komposition verweist schon auf den empfindsamen Stil und ist von kammermusikalischer Sprache durchdrungen. Die dramaturgisch klar strukturierte Szenenfolge mit Rezitativen, Arien und Duetten der fünf Solist*innen erhält ihren Spannungsbogen vor allem durch die kontrastierenden Chöre der Heiden und Christen. Das umfangreiche dreiteilige Werk wird in einer konzentrierten gekürzten Fassung aufgeführt.

Aufführungen in englischer Sprache

Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam. Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam, Fachbereich Kultur und Museum. Die Potsdamer Winteroper wird unterstützt durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, ERFA-Gruppe der Potsdamer Hotels und Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Ein besonderer Dank gilt der Evangelischen Friedenskirchengemeinde.
Musikalische Leitung Konrad Junghänel Regie Sabine Hartmannshenn Konzept & Choreografie Lukas Kretschmer Bühne Matthias Müller Kostüme Edith Kollath Dramaturgie Carola Gerbert
2 Stunden / Premiere DO 22-NOV-2018 / Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam Mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Friedenskirchengemeinde und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Besetzung

Der Chor der Potsdamer Winteroper
Die Vokalakademie Potsdam wurde im Jahr 2013 aus unterschiedlichen professionellen Vokalensembles in Potsdam von Ud Joffe gegründet. Damit soll es im Land Brandenburg eine Plattform für professionelle Vokalisten geben, auf der Vokalwerke aller Epochen und Genres auf höchstem Niveau erarbeitet und realisiert werden. In kleiner Formation für A-Cappella-Musik, als Potsdamer Vocalsolisten oder als Vocalconsort für Alte Musik, will sich die Vokalakademie Potsdam flexibel vorstellen. In vielfältigen A-Cappella-Konzerten in Potsdam, im Rahmen des Potsdamer Vocalfestivals VOCALISE und als Partner der Potsdamer Winteroper konnte das Ensemble in den letzten Jahren Akzente setzen.
Kammerakademie Potsdam
Musikalisch vielseitig, offen für Neues und mit einem historisch informierten wie zeitgemäßen Musizierstil bietet die Kammerakademie Potsdam (KAP) ein abwechslungsreiches Repertoire, das von Barock über Klassik und Romantik bis zur Moderne reicht. Das Orchester der Landeshauptstadt Potsdam wird seit der Saison 2010/11 von Antonello Manacorda geleitet. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre zählen Gastspiele in den renommierten Konzerthäusern Europas, Tourneen nach Asien und Südamerika, die Auszeichnung als „Orchester des Jahres 2015“ oder die gefeierten Aufnahmen der Sinfonien von Mendelssohn und Schubert. Darüber hinaus sind die alljährlichen Aufführungen der Potsdamer Winteroper in Koproduktion mit dem Hans Otto Theater eine feste Größe im Kulturkalender der Stadt. 2015 war die umjubelte Inszenierung von Händels „Jephtha“ unter der musikalischen Leitung von Konrad Junghänel und in der Regie von Lydia Steier bei den Wiener Festwochen und dem Hamburger Theaterfestival zu Gast.

Im Zentrum des Festivals „Alles Brahms!“ steht die Aufführung der Sinfonien von Johannes Brahms, geleitet von Antonello Manacorda. Darüber hinaus heißt die KAP in der Saison 2018/19 den britischen Cellisten Steven Isserlis als Artist in Residence willkommen, und es kehren langjährige musikalische Partner wie Antje Weithaas, Julia Fischer und Sabine Meyer zurück nach Potsdam. Die Berliner Philharmoniker Emmanuel Pahud, Andreas Ottensamer und Albrecht Mayer stehen gemeinsam als Solisten auf der Bühne. Alexander Lonquich, Anna Bonitatibus und Bejun Mehta geben ihre KAP-Debüts. Ein weiterer Höhepunkt ist die Aufnahme von Beethovens Missa solemnis mit demRundfunkchor Berlin. Vielfältige Education-Formate ziehen sich darüber hinausdurch die gesamte Spielzeit, und mit der Gründung der ersten OrchesterakademieBrandenburgs führt die KAP konsequent ihre erfolgreiche Nachwuchsarbeit fort. Beethovens Missa solemnis mit dem Rundfunkchor Berlin. Vielfältige Education-Formate ziehen sich darüber hinaus durch die gesamte Spielzeit, und mit der Gründung der ersten Orchesterakademie Brandenburgs führt die KAP konsequent ihre erfolgreiche Nachwuchsarbeit fort.

Theodora
Neal Davies und Chor, Foto: Stefan Gloede
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Christopher Lowrey (Didymus), Ruby Hughes (Theodora), Foto: Stefan Gloede
Theodora
Ruby Hughes (Theodora), Foto: Stefan Gloede
Theodora
Chor der Potsdamer Winteroper, Foto: Stefan Gloede
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Christopher Lowrey (Didymus), Ruby Hughes (Theodora), Foto: Stefan Gloede
Theodora
Ursula Hesse von den Steinen, Foto: Stefan Gloede
Theodora
Ruby Hughes (Theodora), Foto: Stefan Gloede