Kabale und Liebe

Luise liebt Ferdinand. Ferdinand liebt Luise. Und sie lebten lange und glücklich bis an ihr Ende ... Wie einfach könnte diese Geschichte sein. Doch schon der Titel lässt erahnen, dass es hier nicht allein um die Liebe geht. Kabale, ein älterer Begriff für Intrige, zeigt die Konflikte, an denen die junge Beziehung Romeo-und-Julia-gleich zu scheitern droht. Denn die Liebe hatte es zu Schillers Zeiten (in denen der Unterschied zwischen Adel und Bürgertum kaum überwindbar schien) ebenso schwer wie heute zwischen den unterschiedlichen Religionen, sozialen Herkünften, Bildungsgraden und Einkommensverhältnissen.
Die bürgerliche Musikertochter Luise Miller und der Adelssohn Ferdinand von Walter kämpfen gegen Machtpolitik, Misstrauen und Vorurteile. Während Ferdinands Vater plant, durch die Hochzeit seines Sohnes mit der Mätresse des Herzogs, Lady Milford, seinen Einfluss am Hofe zu vergrößern, unterstützt ihn sein Haussekretär Wurm mit ganz anderen Zielen: Er ist der Nebenbuhler Ferdinands. Lady Milford hingegen kann schon allein aus Liebe und Prestigegründen nicht mehr auf Ferdinand verzichten. Und so zieht sich die Intrigenschlinge immer mehr zu. Öffentliche und private Interessen verschwimmen – ihr Leben scheint Luise und Ferdinand schon lange nicht mehr zu gehören.

„Ich fürchte nichts als die Grenzen deiner Liebe“ – dies ist der zentrale Satz des berühmtesten bürgerlichen Trauerspiels der deutschen Literatur. Doch schaffen es beide, sich den Intrigen ihres Umfelds zu entziehen, ihre eigenen Wünsche gegen die ihrer Familien und gesellschaftliche Systeme zu behaupten? Wie radikal müssen und dürfen sie dabei sein? Wie groß ist ihr Glaube an die gegenseitige Liebe? Die Handlung spitzt sich wie ein Krimi zu, der tödlich endet.
Regie Tobias Rott Bühne & Kostüme Susanne Füller Dramaturgie Natalie Driemeyer
2 Stunden, 40 Minuten, eine Pause / PREMIERE 8-FEB-2019

MIT

Kabale und Liebe
Kabale und Liebe
Henning Strübbe, Jörg Dathe, Jonas Götzinger, Andreas Spaniol, Ulrike Beerbaum, Hannes Schumacher, Lara Feith, Nadine Nollau, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Ulrike Beerbaum, Jonas Götzinger, Andreas Spaniol, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Nadine Nollau, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Andreas Spaniol, Ulrike Beerbaum, Jörg Dathe, Lara Feith, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Lara Feith, Andreas Spaniol, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Lara Feith, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Hannes Schumacher, Lara Feith, Jonas Götzinger, Jörg Dathe, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Nadine Nollau, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Jörg Dathe (unten), Jonas Götzinger, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Lara Feith, Andreas Spaniol, Jonas Götzinger, Jörg Dathe, Ulrike Beerbaum, Henning Strübbe, Hannes Schumacher, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Hannes Schumacher, Henning Strübbe, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Lara Feith, Nadine Nollau, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Lara Feith, Henning Strübbe, Nadine Nollau, Foto: Thomas M. Jauk
Kabale und Liebe
Hannes Schumacher, Lara Feith, Foto: Thomas M. Jauk

Pressestimmen

„Regisseur Tobias Rott transformiert die gymnasiale Pflichtlektüre ins Disco-Zeitalter. Er tut dies mit großem Respekt für den Originaltext. Mit allen acht Schauspielern hat er eine Tonlage entwickelt, die nie gekünstelt wirkt, die den hohen Ton Schillers aber auch nicht banalisiert.“
Märkische Allgemeine, Karim Saab
„Das Konzept der Inszenierung überzeugt durchaus. Sie schafft es, mit dem alten Text auch über unsere heutigen sozialen Situationen nachzudenken.“
Märkische Oderzeitung, Hartmut Krug
„Nur am Anfang und ganz am Ende klappt die Kommunikation zwischen Ferdinand und Luise. Doch da sprechen nur ihre Körper, ihre Seelen, ihre Herzen. Und (falsche) Worte haben keine Chance. Dies zeichnet Rotts Inszenierung aus. Die vielen Worte sagen bei ihm letztlich weniger als die oft deutliche Körpersprache. Die Umarmung der Liebenden, der Würgegriff des adligen Vaters, die Kette aus Familienmitgliedern, die an beiden Kindern zerrt.“
Potsdamer Neueste Nachrichten, Astrid Priebs-Tröger