William Shakespeare

geboren 1564, gilt als der wohl bedeutendste Dramatiker der Weltliteratur. Er wuchs im ländlichen Marktflecken Stratford-upon-Avon auf. Wahrscheinlich schloss er sich Ende der 1580er Jahre einer Theatertruppe an. Zeugnisse belegen, dass er sich ab 1590 in London aufhielt und mit seinen Theateraktivitäten für Aufsehen sorgte. Bald war er Mitglied des wichtigsten Bühnenensembles Londons (Lord Chamberlain‘s Men). Als Autor von insgesamt 36 Theaterstücken sowie von verschiedenen Versdichtungen, als gefeierter Schauspieler und als Teilhaber des berühmten Globe Theatre war er die prägende Künstlerpersönlichkeit des elisabethanischen Zeitalters. Mit seinen welthaltigen, in jeder Hinsicht dimensionierten Stücken und seiner außergewöhnlichen, poetischen wie plastischen Sprachkraft vermochte er die höfische Elite und gleichzeitig breite Schichten der Bevölkerung zu begeistern. Er kann als Erfinder des modernen Theaters gelten. Die Art und Weise wie seine Figuren handeln, denken und fühlen, ist in engem Zusammenhang mit der Entstehung unser neuzeitlichen Menschenbildes zu sehen. Der bekannte Literaturwissenschaftler Harold Bloom bezeichnet Shakespeare gar als „Erfinder des Menschlichen“, weil er als erster das moderne Subjekt in seiner Komplexität und Zerrissenheit dargestellt habe. Shakespeare, der durch seine Theaterarbeit reich geworden war, starb 1616 in seinem Heimatort.